Wirtschaftpedia
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Käufermarkt und Verkäufermarkt (engl. buyer's market und seller's market) bezeichnen zwei extreme Marktsituationen. Gemeint ist jeweils der Markt, dessen Vertragsbedingungen durch den Käufer bzw. den Verkäufer festgelegt werden. Vertragsbedingungen sind Preisnachlässe, Zahlungsbedingungen, Lieferbedingungen, Handelszeiten und Handelsorte.

Käufermarkt

Als Käufermarkt wird eine Marktsituation bezeichnet, in der sich der Käufer in einer verhandlungstechnisch günstigeren Position als der Verkäufer befindet. Gründe für die starke Stellung des Käufers können sein:

  • Das Angebot übersteigt die Nachfrage
  • Der Bedarf ist nicht dringlich, da er zeitlich verschiebbar ist
  • Der Kunde hat höhere Fach- und Marktkenntnisse als der Verkäufer (dieser Punkt ist umstritten)
  • Der Verkäufer ist vom Käufer abhängig
  • Über Einkaufskartelle oder einen regulierten Markt gibt es keine Konkurrenz unter den Käufern
  • Verliert das Geld, das der Käufer zum Erwerb der Ware eintauschen müsste, mit der Zeit weniger an Wert als die Ware (z.B. bei geringer Inflation oder Deflation), so ist es vorteilhaft, die Ware möglichst spät oder gar nicht zu kaufen. In diesem Fall ist Geld begehrter als Ware. Wer das Begehrtere hat, der beherrscht den Markt. Heute sind die einzelnen Märkte meistens Käufermärkte.

Verkäufermarkt

Als Verkäufermarkt wird eine Marktsituation bezeichnet, in der sich der Verkäufer in einer verhandlungstaktisch günstigeren Position als der Käufer befindet. Gründe für die starke Stellung des Verkäufers können sein:

  • Die Nachfrage übersteigt das Angebot, es besteht ein Nachfrageüberhang
  • Der Bedarf ist dringlich, z.B. Unfallhilfe durch Rettungsdienste
  • Der Verkäufer verfügt über höhere Fachkenntnisse (z.B. Anwaltskanzleien)
  • Der Käufer ist vom Verkäufer abhängig. (z.B. Seniorenbetreuung)
  • Der Markt ist reguliert oder durch Kartelle ist Konkurrenz ausgeschaltet (z.B. häufig bei Verkehrsdienstleistungen)
  • Die Bezahlung wird nicht vom Käufer, sondern von einer dritten Partei vorgenommen, beispielsweise einer Versicherung
  • Verliert das Geld, das der Käufer zum Erwerb der Ware eintauschen müsste, mit der Zeit mehr an Wert als die Ware (z.B. bei starker Inflation), so ist es vorteilhaft, das Geld auszugeben und die Ware möglichst früh zu kaufen. In diesem Fall ist Ware begehrter als Geld. Wer das Begehrtere hat, der beherrscht den Markt.
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