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ALQ in GER 1950-2010

Arbeitslosenquote in Deutschland 1950 - 2010

Arbeitslosigkeit ist ein Untersuchungsgegenstand der Makroökonomie und bezeichnet das Fehlen einer Beschäftigung bei den potenziell erwerbsfähigen Arbeitskräften eines Landes. Damit einher geht die Reduktion des Lebensstandards für die Betroffenen, weil sie über weniger Einkommen verfügen und von demher auf materiellen und immateriellen Wohlstand verzichten müssen. Abgesehen davon zieht Arbeitslosigkeit auch einige soziale Probleme mit sich. Arbeistlosigkeit kommt aus ökonomischer Logik nur dann zustande, wenn es ein Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt gibt, so dass Arbeitgeber (also die Unternehmen) und Arbeitnehmer (die Haushalte) nicht zu einer Übereinkunft kommen können.

Gesamtwirtschaftlich bedeutet Arbeitslosigkeit ein Ausbleiben von möglicher Produktion aufgrund nicht genutzter Arbeistkräftepotenziale, die das Bruttoinlandsprodukt und somit den Wohlstand der gesamten Gesellschaft erhöhen könnte. Zusätzlich belastet Arbeitslosigkeit die Sozialausgaben des Staates durch notwendige Zahlungen und Ausgaben zur Existenzsicherung. Arbeitslosigkeit ist somit bei Weitem kein individuelles Problem. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Fragen nach den Ursachen von Arbeitslosigkeit sowie den staatlichen Möglichkeit ihrer Bekämpfung. Die Bundesregierung verpflichtete sich selbst im Jahre 1967 durch Verabschieden des Stabilitätsgesetzes zu einem dauerhaft hohen Beschäftigungsstand. Wirtschaftspolitische Eingriffe seitens des Staates sollen bezwecken, dass die Zahl der Arbeistlosen langfristig gegen Null geht und sich somit Vollbeschäftigung einstellt.

Die Zahl der Arbeitslosen verändert sich im Zeitverlauf erheblich. Bestimmte kurzfristige Fluktuationen schwanken in der Regel um einen langfristigen Trendwert. In Deutschland sinkt zur Zeit tendenziell die Zahl der Arbeistlosen. Dieser Trend wird von einer Reihe von mehr oder weniger einflussreichen Faktoren beeinträchtigt, zu denen beispielsweise der Einfluss von Gewerkschaften gehören, das System der Sozialleistungen oder wirtschaftspolitische Arbeitsmarktregulierungen.

Unterscheidung[]

Arbeistslosigkeit basiert auf verschiedenen Gründen und lässt sich anhand der Ursachen in vier Klassen einteilen.

  • Saisonale Arbeitslosigkeit: In einer bestimmten Jahreszeit kommt es aufgrund ausbleibender Produktionen zur freisetzung von Arbeitskräften. Typischerweise betroffene Branchen sind das Baugewerbe oder die Gastronomie.
  • Friktionelle Arbeistlosigkeit: Bei Umstruktierungen in einer Branche kommt es aufgrund von Anpassungsproblemen zu Arbeitslosigkeit. Langfristig wandern Arbeitskräfte von einer schrumpfenden in eine aufsteigende Branche.
  • Konjunkturelle Arbeitslosigkeit: Wegen schwacher Nachfrage sinkt der Anreiz für Unternehmen zu viele Arbeitskräfte zu haben, da sie diese aufgrund ausbleibender Umsätze nicht mehr bezahlen können.
  • Strukturelle Arbeitslosigkeit: Konstantes Überangebot auf dem Arbeitsmarkt basierend auf mangelnder Lohnflexibilität.
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